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Die Marksburg

Posted in Mittelrheintal

Die Marksburg
 
160 Meter über der Stadt Braubach am Rhein thront auf einem Schieferkegel die mächtige Marksburg mit ihren trutzigen Mauern. Die im 13. Jahrhundert im Auftrag der damals sehr einflusreichen Herren von Eppstein erbaute romanische Burganlage mit charakteristischen dreieckigem Grundriss diente ursprünglich als Zollburg und ist als einzige nie zerstörte Burg am Mittelrhein ein wahrer historischer Schatz.
Natürlich sind die vielen Jahrhunderte ihres Bestehens nicht spurlos an dieser Burganlage vorbeigegangen. Schließlich musste sie in vielen Auseinandersetzungen und Kriegen ihren Bewohnern Schutz und Zuflucht bieten und wurde dadurch natürlich oftmals arg in Mitleidenschaft gezogen. Das mittelalterliche Leben auf der Burg war alles andere als einfach, so hatten die Bewohner beispielsweise im Winter mit Kälte und Zugluft zu kämpfen, auch die Versorgung, gerade zu Belagerungszeiten war alles andere als einfach. Räumlichkeiten waren oftmals nur über Holzleitern zu erreichen, von Bequemlichkeit keine Spur. Aber sie erfüllte immer ihren Zweck, sie bot sicheren Schutz vor Angreifern.
Ihr heutiges grundlegendes Aussehen stammt aus dem 14. Jahrhundert, als der Ausbau der Kernburg im gotischen Stil erfolgte. Auch die dem Rhein zugewandte Wehrmauer mit Wehrgang stammt aus dieser Zeit.
Aus dem 14. bzw. 15. Jahrhundert stammen das Backhaus, der Eckturm mit seinen 4 Geschossen, das Fuchstor mit seinem überdachten Wehrgang sowie der äußere Marksburgzwinger.
Um den Weiterentwicklungen eingesetzter Waffen zur Verteidigung der Burg gerecht zu werden, wurde im 16. Jahrhundert ein Geschützhaus erbaut, die Poterne oder auch das große Pulvereck mit seinem Tonnengewölbe entstanden.
Anfang des 18. Jahrhunderts erhielt der romanische Palas nach umfangreichen Umbau sein heutiges Aussehen. Mitte des 19. Jahrhundert wurden die Burgräume, welche sich wegen Vernachlässigung in einem desolatem Zustand befanden, auf Befehl Wilhelms den I. restauriert.
Im 2. Weltrieg war die Burg oftmals Artillerie-Beschuss ausgesetzt. Es dauerte bis ins Jahr 1961, um die Kriegsschäden des 2. Weltkrieges beispielsweise am Butterfassaufsatz, am oberen Bergfriedgeschoss oder den stark beschädigten Dächern zu beseitigen. Erst im Jahre 1987 erhielt die Burg seinen neuen weißen Außenputz, um das stark verwitterte Mauerwerk zu schützen und der Burg neuen Glanz zu verleihen.
Heute ist die Burg nicht nur Sinnbild einer mittelalterlichen Ritterburg, sondern beliebtes Ausflugsziel für die ganze Familie mit jährlich an die 200.000 Besuchern. In der Burg wird in Burgführungen und zahlreichen Ausstellungen anhand von mittelalterlichen Einrichtungsgegenständen eindrucksvoll verdeutlicht, unter welchen Umständen die echten Ritter damals auf der Burg lebten. Bei den Ausstellungsstücken handelt es sich zumeist um Exponate verschiedener Stiftungen, da vom ursprünglichen Original-Inventar leider nichts mehr erhalten ist.
Im Rahmen von Führungen sind weiterhin u.a. die Burgküche im Erdgeschoss mit Feuerstelle und Drehspieß, die kleine Kemenate (Schlafgemach der Burgherrnfamilie als einzig beheizbarer Raum im Obergeschoss),
der Rittersaal mit seiner Speisetafel und sehr rustikal anmutenden Aborterker oder auch die Folterkammer im ehemaligen Pferdestall zu besichtigen. Sehr interessant ist auch die umfangreiche Sammlung von Ritterrüstungen unterschiedlicher Epochen.
Aber nicht nur um die historischen Mauern mit ihren vielen interessanten Ausstellungsstücken anzusehen lohnt der Aufstieg zur Burg, auch der Panoramablick auf das idyllische Rheintal von der Höhenburg aus ist sehr faszinierend.
Dass diese und andere Burgen und Schlösser heute für Touristen zugänglich sind und einen unverfälschten Einblick in die damalige Zeit vermitteln, ist auch dem Engagement der Deutschen Burgenvereinigung zu verdanken, welche sich zur Aufgabe gemacht hat, Burgen und Schlösser vor dem Verfall zu retten. Im Romanischen Palas der Marksburg befindet sich seit über 70 Jahren die Geschäftsstelle dieser Denkmalschutzinitiative, welche seit dem Jahr 1900 auch Besitzer der Marksburg ist.
Seit über 10 Jahren ist die Marksburg Teil des Unesco-Welterbes "Oberes Mittelrheintal".
 
Anfahrt:
Braubach liegt ca. 12 km südlich von Koblenz und ist von dort bequem mit dem Auto über die Bundesstraße B42 in nur ca. 15 Minuten zu erreichen.

Öffnungszeiten:
Sommersaison von Mitte März bis Ende Oktober:  10 bis 17 Uhr
Wintersaison vom Anfang November bis Mitte März:  11 bis 16 Uhr
An Heiligabend und am 1. Weihnachtsfeiertag ist die Burg für Besucher geschlossen.
Die Burg kann nur im Rahmen einer 50 minütigen Burgführung besichtigt werden - die Führungen finden stündlich statt.

Eintrittspreise:
Erwachsene:    6,00 €     
Schüler/ Studenten: 5,00 €     
Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren: 4,00 €
Kinder unter 6 Jahren sowie Mitglieder der Deutschen Burgenvereinigung e.V.  haben freien Eintritt.
Es werden Preisermäßigungen für Gruppen ab 20 Personen angeboten.
 
weitere Informationen: www.marksburg.de
  

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