Schloss Hubertusburg- das Schloss der Geheimnisse
Im sächsischen Wermsdorf, nahe der Stadt Oschatz, befindet sich das größte Jagdschloss barocken Baustils in Sachsen und zählt sogar zu den größten barocken Jagdschlössern ganz Europas. In der ehemalige königlich-sächsische Hofresidenz fanden einst prunkvolle Feste und aufwändige Zeremonien statt.
August der StarkeIm Jahre 1721 gab
August der Starke den Auftrag an den Baumeister
Johann Christoph von Naumann für den Bau dieses königlich-sächsischen Schlosses in Wernsdorf. Es sollte ein weiteres Statussymbol des Sachsenkönigs, diesmal außerhalb Dresdens, sein. Der Bau dauerte insgesamt 30 Jahre, erst im Jahre 1751 wurde es mit der Fertigstellung der
Schlosskapelle im Rokoko-Stil vollendet. In den das Schloss Hubertusburg umgebenden Wäldern fanden in den Glanzjahren des Schlosses sogenannte
Parforcejagden der Hofgesellschaft statt.
Der Niedergang von Schloss Hubertusburg
Leider währte die prunkvolle Zeit dieses Residenzschlosses nicht lange.
Bereits 10 Jahre nach seiner Fertigstellung wurde es im Siebenjährigen Krieg von preußischen Truppen besetzt. Das riesige Barockschloss wurde auf Geheiß König Friedrich II. im Siebenjährigen Krieg zuerst geplündert und später teilweise zerstört. Die prunkvolle Schlosskapelle wurde aufgrund des Gnade ersuchenden Hofkaplan und Jesuitenpater Anton Robert Schubert von Plünderungen verschont.
Schlosskapelle
Nach dem Siebenjährigen Krieg erfolgte der Wiederaufbau und es vollzog sich im Laufe der Jahrhunderte eine vielfältige Nutzung des Schlosses, beispielsweise war es ein Lazarett, eine Steingutfabrik, eine Strafanstalt und eine Anstalt für geistig Behinderte. Aber Schloss Hubertusburg hatte noch eine zwischenzeitliche Auferstehung in Form seines einstigen Zweckes, denn auf Initiative König Friedrich August I. wurde Schloss Hubertusburg ab 1815 teilweise wieder als königliches Jagdschloss genutzt. Im 2. Weltkrieg diente es als Ausbildungslager für Elitesoldaten der Deutschen Wehrmacht. Es wurde angenommen, dass im Schloss Hubertusburg geraubte Kunstschätze der Nazis versteckt wurden, was sich jedoch als Trugschluss erwies. In die aufwändige Sanierung der Schlossanlage flossen bis heute weit über 20 Millionen Euro, Geld, das ausnahmslos aus den Kassen des Freistaates Sachsen stammt. Der Plan, das Schloss Hubertusburg im seiner alten Schönheit widerauferstehen zu lassen, liegt somit in greifbarer Nähe.
Die Arbeiten der Wiederherstellung des Schlosshofs von Hubertusburg konnten bereits 2010 abgeschlossen werden, sodass dieser wieder in altem Glanz erstrahlt.
Das Schloss Wermsdorf liegt ca.12 km westlich der Stadt Oschatz. Weitere Informationen finden Sie
hier.