Die Universitätsstadt Ulm liegt im Osten Baden-Württembergs im Regierungsbezirk Tübingen und direkt an der Donau. Mit ca. 120.000 Einwohnern hat Ulm Großstadtstatus und besitzt - als Sitz des Landratsamtes - seinen eigenen Stadtkreis.
Das auf der gegenüberliegenden Donauseite und zu Bayern gehörende Neu-Ulm hat mit Ulm nur noch so viel gemein, dass beide Städte heute zusammen ein "länderübergreifendes Doppelzentrum" bilden.
Freie Reichsstadt Ulm
Die Stadt Ulm wurde als solche erstmals im Jahre 854 urkundlich erwähnt, war Königspfalz und "Freie Reichsstadt". Ab 1810 trennten sich die Wege Ulms und Neu-Ulms - das linksseitig der Donau liegende Ulm wurde "Württembergisch", das Gebiet Neu-Ulms blieb dagegen bayrisch. Neu-Ulm entwickelte sich seit etwa 200 Jahren zu einer eigenständigen Stadt, ist also historisch gesehen, sehr jung.
Bereits im Mittelalter war Ulm aufgrund seiner exponierten Lage ein führendes Zentrum des Handels und der Kunst in Deutschland und hatte den Status als "Freie Reichsstadt" inne. Der einst über viele Jahrhunderte bedeutende "Jakobsweg", ein Pilgerweg zum Grab des "Heiligen Jakobus" nach Santiago de Compostella in Spanien, führt direkt durch die Stadt.
Bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts blühte der Handel in der Stadt und Ulm zählte zu den größten Reichsstädten Deutschlands. Mit der Entdeckung Amerikas und der damit verbundenen Ausweitung und Verlagerung der Handelszentren im 16. Jahrhundert, büßte die Stadt zunehmens an Bedeutung ein und die Einwohnerzahl sank drastisch.
Erst Anfang des 19. Jahrhunderts, vor allem Dank der Eröffnung der ersten durchgehenden Eisenbahnstrecke von Heilbronn über Ulm nach Friedrichshafen, erlebte die Stadt einen neuen wirtschaftlichen Boom.
Der Ulmer Münster - Wahrzeichen der Stadt
In dieser Zeit wurde auch das Wahrzeichen der Stadt- der Ulmer Münster- fertig gestellt. Seit 1885 besitzt Ulm, mit dem Bau des Westturm am Münsters mit 161,5 Metern Höhe, den bis heute höchsten Kirchturm der Welt.
Der Münster Die Stadt
Ulm war über viele Jahrhunderte geprägt vom Stil der Epochen, so gab es Bauwerke aus der Zeit der Gotik, der Renaissance, dem Barock oder auch dem Klassizismus.
Leider fielen ein Großteil dieser Highlights zeitgenössischer Geschichte in der Innenstadt dem Bombenhagel des 2. Weltkrieges zum Opfer. Alldings wurde die schwer zerstörte Stadt in den Jahrzehnten nach Kriegsende wieder aufgebaut, aber viele Baudenkmäler der historischen Innenstadt gingen für immer verloren.
Es wurde viele Bauten in modernem Stil neu errichtet, aber viele bedeutende Gebäude wurden in altem Stil wieder aufgebaut. Dazu zählen das Kornhaus, das Schwörhaus oder das historische Rathaus aus dem 13. Jahrhundert.
Der gotische Münster wurde im 2. Weltkrieg schwer beschädigt, aber aufwändig restauriert und erstrahlt heute im alten Glanz. Die "Dreifaltigkeitskirche" aus dem 17. Jahrhundert wurde wieder aufgebaut, jedoch in stark veränderter Form. Weitere historische Kirchenbauten der Stadt sind die evangelische Pauluskirche und die katholische St. Georgs-Kirche.
Die DreifaltigkeitskircheIm Altstadtviertel "Auf dem Kreuz" findet man noch eine große Anzahl hervorragend restaurierter historischer Bauten aus dem 17. Jahrhundert, welche glücklicherweise vor der Zerstörung bewahrt blieben. Auch das "Fischer-und Gerberviertel" wartet mit vielen sehenswerten historischen Bauten auf. Eine besondere Attraktion hier ist das aus dem 14. Jahrhundert stammende "Schiefe Haus", welches mit einer Neigung von beinahe 10° als schiefstes Haus der Welt gilt.
Am Donauufer kann man die beiden ehemaligen Stadttore, den "Metzger- und den Gänsturm", besichtigen. Weitere historische Bauten in der Innenstadt sind das aus dem 13. Jahrhundert stammende "Steinhaus", was als ältestes noch erhaltenes Gebäude der Stadt gilt, der "Büchsenstadel" mit seinem spätgotischen Ziergiebel aus dem 15. Jahrhundert oder das Kornhaus, ein Renaissancebau aus dem 16. Jahrhundert.
Die Münz und das Schiefe HausAls alte Salzhandelsstadt besitzt Ulm natürlich auch einen Salzstadel, welcher heute als Museum dient. Ebenfalls als Museum steht das "Kiechelhaus", als letzter erhaltender Patrizierbau der Stadt, den Besuchern offen.
Ulm - Start der Oberschwäbischen Barockstraße
Am Ulmer Münster beginnt die sogenannte "Oberschwäbische Barockstraße", welche über 500 km mit Verzweigungen in Richtung Bodensee nach Österreich und auch in die Schweiz verläuft.
Als barocke Sehenswürdigkeit hat Ulm am Startpunkt besagter Barockstraße das Kloster Wiblingen zu bieten, welches als Hauptsehenswürdigkeit der gesamten Barockstraße gilt.
Wenn man dem Trubel der Stadt entfliehen will, findet am in zahlreichen Parkanlagen der Stadt Ruhe und Entspannung. Ein beliebtes Naherholungsgebiet der Stadt ist die "Friedrichsau". Dort finden regelmäßig Volksfeste, Open-Air-Konzerte und auch das bekannte sechswöchigen Kultur-Festival "Ulmer Zelt" statt.
Der Botanische Garten, als Einrichtung der Universität Ulm, bietet interessante Pflanzen unter freiem Himmel oder in Gewächshäusern zur Besichtigung an.
Zum Flanieren und Verweilen lädt natürlich das Ulmer Donauufer mit vielen gemütlichen Cafes und Restaurants ein.
Neben die vielen städtebaulichen Eindrücken ist ist
Ulm auch kuturell nie Langeweile angesagt! Die Stadt bietet das ganze Jahr über Abwechslung mit vielfältigen Veranstaltungen.
Ob traditionell und historisch, wie beim Schwörmontag oder dem "Fischerstechen" im Juli, oder modern, wie beim "Ulmer Zelt"- einem der größten und längsten Zelt-Festivals in Deutschland mit Musik, Tanz, Comedy und Varieté. Sportlich geht es beim Rudercup auf der Donau oder beim "Einstein-Marathon" zu - in Ulm findet man immer Spaß und Unterhaltung! Die Stadt ist außerdem idealer Ausgangspunkt für Entdeckungstouren in die Schwäbische Alb!
Hier finden Sie passende Hotelunterkünfte für Ihren Aufenthalt.
Anfahrt:
Die Stadt verfügt über eine sehr gute Anbindung ans Umland und zu anderen Städten. Mit der Bahn erreicht man Ulm beispielsweise mit dem ICE von Stuttgart oder München, aber auch über die Fernstrecken von Budapest, Wie, Amsterdam oder Paris.
Mit dem Auto erreicht man Ulm über die Bundesautobahnen A7 und A8, aber auch über die Bundesstraßen B10, B19, B28, B30 oder B311.
Hinweis: Wer mit dem eigenen PKW nach Ulm einreisen mochte, benötigt eine grüne Feinstaubplakette, anonsten drohen Bußgeld und ein Punkt in Flensburg!
Da die Stadt Ulm direkt am Donauradweg und am Iller- Radweg liegt, ist sie auch für Radfahrer ein interessantes Ziel.
Ulmer Stadtpanorama